Gemeinsame Forschung als Grundlage

KIT baut mit Universitäten in Chile ein virtuelles Institut für öko-industrielle Entwicklung auf

Vor etwas mehr als zwei Jahren trafen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT, um sich über Projekte mit Kolleginnen und Kollegen in Chile auszutauschen. Es war der fruchtbare Start einer Reihe von Gesprächen, „in denen sich eine Netzwerkidentität entwickelt hat“, sagt Andreas Braun, Professor am Institut für Regionalwissenschaft (IfR). Nach und nach bekannten sich dazu mehr als 45 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 17 Instituten des KIT. 2016 überzeugte der Chile-Cluster das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit seiner Idee – dem deutsch-chilenischen Institute for Eco-Industrial Development (IEDE).

Seit 1. November 2017 fördert das BMBF den Aufbau des virtuellen Instituts. Dabei arbeitet das KIT eng mit der Universidad de Chile UCh (Santiago), der Universidad de Concepción UdeC (Concepción) und der Universidad Austral de Chile UACh (Valdivia) zusammen. In der zweijährigen Anbahnungsphase erhält das Konsortium des KIT knapp 300.000 Euro, nach einer Evaluierung in der dreijährigen Konsolidierungsphase noch einmal 600.000 Euro. Der Name des Instituts greift den Begriff der „Industriellen Ökologie“ auf. Er beschreibt unternehmerische Konzepte für eine effiziente Produktion mit geringen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.

Dass das neue virtuelle Institut Kompetenzen am KIT und in Chile zusammenbringt, ist für Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT, naheliegend: „Die Wirtschaft Chiles wächst stark, die Nachfrage nach Energie wird steigen – daraus ergibt sich die Notwendigkeit zur Investition in erneuerbare Energien und zunehmend komplexere Technologien. Gemeinsame Forschung ist dafür die Grundlage.“

Auf beiden Seiten ist jeweils eine Geschäftsstelle vorgesehen, am KIT wird ihr Dr. Fredy Rios angehören. Diese Strukturen auf beiden Seiten zu entwickeln, ist nun der nächste große Schritt. Er braucht  engagierte Ansprechpartner an den chilenischen Universitäten. In Valdivia übernimmt diese Rolle Gonzalo Tampier, Professor für Schiffs- und Meerestechnik.

Text: Klaus Rümmele

Audioschnitt: Santiago Horne